14. Juni 2021 | Zurück zur Artikelübersicht » |
„Irgendwie ist am Red Bull Ring immer ein bisschen der Wurm drin“, fasste Tim Tramnitz die Ereignisse des Auftaktwochenendes der ADAC Formel 4 in der österreichischen Steiermark zusammen. Dabei konnte der 16-jährige US Racing Pilot in den ersten beiden Rennen auf dem bekannten Formel-1-Kurs wichtige Punkte im Meisterschaftskampf sammeln und im zweiten Rennen, mit einem souveränen zweiten Platz, sogar eine Podiumsplatzierung einstreichen. Und auch im dritten Rennen, welches er durch die Reverse Grid Regelung von Position sieben aufnehmen musste, sah es bis kurz vor Rennende so aus, als wäre das Podium greifbar. Tramnitz zeigte eine tolle Performance und schaffte es, sich bis auf den zweiten Platz nach vorne zu kämpfen, doch dann fand die fulminante Aufholjagd ein jähes Ende. Ein unverschuldeter Crash führte dazu, dass Tramnitz seinen Heckflügel verlor und das Rennen eine Runde vor Schluss aufgeben musste.
Seine Ambitionen im Meisterschaftskampf unterstrich der Hamburger Nachwuchspilot, der durch die ADAC Stiftung Sport unterstützt wird, bereits mit der Pole Position, die er am Freitag mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,036 Sekunden für den zweiten Lauf am Samstag herausfuhr. „Obwohl wir eine echt gute Pace hatten, reichte es im Quali für das erste Rennen nur für Platz sechs, weil ich keine wirklich freie Runde hatte. Ich muss jetzt gucken, dass ich mich im Rennen schnell nach vorne arbeite. Aber die Pole für Rennen zwei ist natürlich eine super Ausgangslage“, freute er sich.
Souverän nutzte er dann seine Chance und fuhr im ersten Rennen nur knapp, als Vierter, am Podium vorbei. Im zweiten Rennen musste er sich zwar am Start geschlagen geben und verlor eine Position, fuhr dann aber ein gutes Rennen und wurde am Ende mit dem Pokal für Platz zwei belohnt. „Mein Start war einfach nicht gut, daran muss ich arbeiten. Sonst wäre vielleicht mehr drin gewesen“, haderte er im Nachhinein. Doch schon im dritten Rennen des Auftaktwochenendes war er wieder voll bei der Sache und zeigte eine herausragende Leistung, bis es dann, kurz vor Rennende, durch den Überholversuch eines anderen Fahrers, zu dem folgenschweren Auffahrunfall kam, der Tramnitz den Heckflügel und eine fast sichere Podiumsplatzierung sowie weitere Meisterschaftspunkte kostete.
„Das ist natürlich extrem ärgerlich, aber zum Glück konnten die meisten meiner Kontrahenten ebenso wenig punkten wie ich.“, resümierte Tramnitz nachdenklich und spielte damit darauf an, dass es in diesem dritten Lauf tatsächlich drunter und drüber ging und mehrere Mitfavoriten das Rennen vorzeitig aufgeben mussten. „Natürlich wäre es eine gute Chance gewesen, sich punktemäßig ein wenig abzusetzen, aber das kann man jetzt nicht mehr ändern. So etwas passiert leider. Ich konzentriere mich jetzt auf das nächste Rennen in Zandvoort und hoffe, dass ich dann mehr Glück habe und wieder überzeugen kann“, ergänzte er.
Trotz des unglücklichen Ausgangs am Red Bull Ring liegt Tramnitz nach dem Auftakt der ADAC Formel 4 auf einem aussichtsreichen vierten Platz in der Meisterschaftswertung. Um sich die Wartezeit bis zum nächsten Lauf in Zandvoort Mitte Juli zu verkürzen, wird er nun in knapp zwei Wochen erneut in der italienischen Formel 4 in Vallelunga an den Start gehen. Hier konnte er bei seinem letzten Auftritt auf dem Circuit Paul Ricard in Südfrankreich mit zwei ersten sowie einem zweiten Platz glänzen und hofft, nahtlos daran anknüpfen zu können.
Die Platzierungen im Überblick:
Qualifikation 1 P6
Qualifikation 2 P1
Rennen 1 P4
Rennen 2 P2
Startplatz Rennen 3 P7 (durch Reverse Grid)
Rennen 3 P15 (nach Aus in der vorletzten Runde)
Meisterschaftsranking P4 (30 Punkte)